Co-Living Reloaded

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Temporär.
Ein wichtiges Attribut für die Definition von Co-Living.
Menschen leben zeitweilig zusammen.
Der Bedarf wächst stärker und gestaltet sich vielseitiger als bisher.
Remote Work lässt die Grenzen zwischen Wohnen und Arbeiten verblassen.
Co-Living Reloaded – Ein Blick voraus.
Cupertino
Die Anfänge der ersten Wohngemeinschaften liegen schon länger zurück.
Das moderne Co-Living hat seinen Ursprung mitten im Silicon Valley, in Cupertino.
2006 bekamen Jessy Kate Schingler und vier weitere junge Ingenieure Jobs im Ames Research Center der NASA. Sie brauchten plötzlich eine Unterkunft in der Start-up-Hochburg.
Statt sich für billiges Wohnen mit langem Pendelverkehr zu entscheiden, bündelten sie ihre Ressourcen und mieteten ein palastartiges, 5.000 Quadratmeter großes Grundstück.
Rainbow Mansion – Die Geburtsstunde des Co-Living im 21. Jahrhundert.
Es war mehr als nur ein Luxushaus voller brillanter junger Köpfe. Rainbow Mansion wurde als „absichtliche Gemeinschaft“ bezeichnet und war ein Experiment in einer neuen Art des Zusammenlebens.
Das Haus veranstaltete Hackathons und Salons in seiner Bibliothek und lud die Besten und Klügsten des Silicon Valley zur Teilnahme ein.
Bis heute ist die Gemeinschaftsvilla eine Heimat für Gründer und Kreative, ein Kommen und Gehen der Googler, NASA-ner, Teslaner und Appler.
Zurück nach Europa und in das Heute.
Was aktuell passiert, hat Auswirkungen auch auf die Entwicklung von Co-Living.
Wenn wir alleine leben, können wir uns ohne Ablenkung auf unsere eigenen Ziele konzentrieren, aber es raubt uns die Art der Kommunikation, die nur stattfindet, wenn die Menschen entspannt und zusammen zu Hause sind.

Die Räume zwischen Arbeit und Leben, die in den vergangenen Jahrzehnten mit Gesprächen über dem Esstisch gefüllt worden wären, brechen zusammen.
Co-Living hackt diesen Trend und erweitert die verwischten Grenzen von Arbeit und Freizeit um neue Möglichkeiten für Inspiration, Lernen und soziale Innovation.
Remote Work – der Push
Die Geschäftsstrukturen, vor allem in den Büroabläufen haben sich in vielen Branchen innerhalb der letzten 12 Monaten verändert. Grundlegend. Die klaren Trennungen in klassische Office-Arbeitsplätze, der Nutzung von Coworking Spaces und einem zeitweisen Arbeiten im Homeoffice sind passé.
Aber nicht nur die Strukturen, wie und wo gearbeitet wird, verschwimmen. Auch das Arbeiten und Wohnen gestaltet sich im Zusammenspiel neu und wird sich mit einem anderen Standard etablieren.
New Work steht nicht nur für andere Formen der Organisation der Tätigkeiten, sondern auch für ein neues Denken über das Verhältnis von Arbeit und Freizeit. Die eigene Work-Life-Balance und die Optionen der Gig Economy gewinnen an Bedeutung. Hier spielt zusätzlich noch das Bedürfnis nach Individualität, dem persönlichen Gestalten mit hinein. Die fortschreitende Digitalisierung gibt die notwendige Basis dafür.
Drei Megatrends im Zusammenspiel in einer Post Corona-Zeit manifestieren ein neues Selbstverständnis von Generationen – arbeiten, wohnen und leben überall. Remote Work.
Remote Work steht für mobiles, ortsungebundenes Arbeiten – an eigenen Projekten, für Kunden:innen oder als Mitarbeiter:in innerhalb von Unternehmen.
Diese Flexibilität bei der Wahl der Arbeitsumgebung wird durch die Weiterentwicklung von Shared-Office-Programmen und Clouddiensten gefördert.
Remote Work initiiert aber nicht nur die Neugestaltung von Arbeitsprozessen. Mit der Option des flexiblen Arbeitsortes geht auch ein Mindshift für Wohnen und Leben einher. Dies inspiriert zu neuen Konzepten wie Workation und treibt auch die stärkere Verschmelzung von Coworking und Co-Living voran.
Neue Challenges, aber noch mehr neue Chancen für Anbieter in diesen Bereichen.

Überall und Jederzeit
Vor allem für Branchen, welche in der heutigen Zeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, bietet die Kundschaft des Co-Living neue Perspektiven an.
Ein gutes Beispiel ist die Hotellerie.
Ob in der Stadt, auf dem Land oder in den Urlaubsregionen – die infrastrukturellen Voraussetzungen sind größtenteils vorhanden und wie dafür gemacht.
Jede Lebensumgebung hat für ihre eigenen Treiber, Remote Work ist allerdings erstmals ein übergreifendes, globales Element dabei.
Die Homebase von Co-Living bleibt sicherlich auch weiterhin die Großstadt. Neben dem flexiblen Arbeiten sind der begrenzt verfügbare Wohnraum und der „Single-Trend“ Themen, welche für einen wachsenden Co-Living-Bedarf sprechen.
Das Immobiliendienstleistungsunternehmen CBRE hat Co-Living im europäischen Maßstab auf Schlüsseltrends – und Städte in seiner aktuellen Studie „Europe Co-Living Report“ im Detail angeschaut. Eine Grundaussage daraus:
„Der Co-Living-Sektor hat in letzter Zeit an Dynamik gewonnen, als Reaktion auf die Notwendigkeit einer qualitativ hochwertigen, von der Gemeinde geführten städtischen Unterkunft für junge Berufstätige, die in städtische Gebiete ziehen. Die Zahl der Mieter in ganz Europa hat zugenommen, nicht nur aufgrund finanzieller Engpässe, sondern auch aufgrund des Bedarfs an Flexibilität. Co-Living ist eine Unterkunftslösung, die nicht nur auf die steigende Zahl von Mietern reagiert, sondern auch auf die Notwendigkeit sozialen Engagements.“
Wer jetzt die Zeit für eine Neuorientierung nutzt, wird zukünftig von der Weiterentwicklung des Co-Living profitieren.
Sicher wird sich nicht jedes Hotel, Motel oder Pension, trotz aktuellem Leerstand, dieser Option öffnen können oder wollen.
Und wenn ja, geschieht es nicht von heute auf morgen.
Für Umnutzungskonzepte müssen entsprechende zeitliche Vorplanungen berücksichtigt werden.