Vertrauen gewinnt Kunden

Kundenvertrauen
Vertrauen in Produkte und Leistungen basieren auf unseren eigenen Erfahrungen, Bewertungen anderer Nutzer:innen und Vergleichsmöglichkeiten über unabhängige Institutionen und Portale.
Die Möglichkeiten zur Meinungsbildung sind vielfältig und doch fehlen zuweilen noch Entscheidungshilfen, vor allem bei neuen Geschäftsentwicklungen.
Ein genereller Streifzug zum Thema Kundenvertrauen und ein konkreter Ansatzpunkt für nachhaltige Möbel.
Kundenvertrauen – ein großes Thema und eine umfassende Betrachtung würde den Rahmen des Blog-Beitrages sprengen.
Daher hier nur ein kurzer genereller Exkurs mit dem Fokus auf die Möbelbranche zu Veränderungen und den sich daraus ergebenen Anforderungen.
Mit unseren eigenen Erfahrungen entwicklen wir Vertrauen zu Anbietern, ihren Produkten und Leistungen – werden im besten Fall zu Markenbotschaftern. Wir beeinflussen andere Nutzer:innen über Rezensionen in der Meinungsbildung und lassen uns selbst beeinflussen.
Die Basis dieser Vertrauensbildung bleibt trotz allem Bemühens subjektiv, weil wir uns von persönlichen Eindrücken leiten lassen.
Um eine objektivere, neutralere Einschätzung für einen Vertrauensaufbau zu erhalten, nutzen wir beispielweise Optionen über unabhängige Institutionen wie Stiftung Warentest oder Portale wie Trustpilot oder Amazon.
Vorhandene Zertifizierungen, Labels und Siegel zu Produkten und Leistungen geben uns zusätzliche Möglichkeiten, z.B. zu Informationen über die Herstellung und Eigenschaften.
Hier setzt unser Fokus an.
Vertrauen auf den ersten Blick
Vertrauensbildende Maßnahmen aus Erfahrungen, Rezensionen und Bewertungen sind wichtig. Zweifellos.
Allerdings braucht es auch Eindeutigkeit, möglichst auf dem ersten Produktblick.
In vielen Bereichen sind sichtbare Produktkennzeichnungen heute schon Standard und Teil der Informationspolitik.
Zwei Beispiele.
Das EU-Energielabel. Die EU-Energieverbrauchskennzeichnung befindet sich auf verschiedensten Produkten, z. B. auf Leuchtmitteln, Waschmaschinen, Fernsehern oder Heizungen. Mit Energieeffizienzklassen und Angaben zu Produkteigenschaften wie Strom- und Wasserverbrauch oder Lautstärke lassen sich verschiedene Geräte gut vergleichen.
Der Nutri-Score.
Die Kennzeichnung macht es möglich, den Nährwert von Lebensmitteln einer Produktkategorie auf einen Blick zu erkennen, zu vergleichen und sorgt so für mehr Orientierung.
Eine ausgewogenere Ernährung wird dadurch einfacher.

Lt. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hatte schon im Vorfeld seiner Einführung in Deutschland eine repräsentative Studie gezeigt: Der Nutri-Score ist das beste von insgesamt vier getesteten Modellen der erweiterten Nährwertkennzeichnung: 57 Prozent aller Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland zogen ihn drei anderen Modellen vor. Der Grund: Das Label ist intuitiv und leicht verständlich.
Solche Produktkennzeichnungen ermöglichen es Nutzer:innen einen schnellen und eindeutig nachweisbaren Überblick zu erhalten, Produkte objektiv zu vergleichen und auf Basis hinterlegter Kriterien entscheiden zu können.
Welche Optionen gibt es in der Möbelbranche?
Der „blinde Fleck“ Nachhaltigkeit
Für die Produkte der Möbelbranche existieren eine Vielzahl an Zertifizierungen und Kennzeichnungen. Das Spektrum reicht von Prüf-und Qualitätssiegeln, über Zertifikate zum Materialeinsatz bis zu Emissionslabeln.
Aber gerade in der Vielfalt liegt auch die Krux, die Herausforderung für die Branche.
Kunden:innen wollen sich einen schnellen, kompakten und eindeutigen Überblick anhand fixierter Kriterien zur Entscheidungsfindung am Produkt verschaffen können. Erst recht, wenn sich Nutzungseinstellungen ändern.
„Der gesellschaftliche Trend zu einem nachhaltigen Leben hat Auswirkungen auf den Möbelmarkt. Das Umweltbewusstsein der Konsumenten ist gestiegen, sie legen Wert auf natürliche, umweltfreundliche Materialien und eine nachhaltige, faire Produktionsweise. Wie eine Befragung zeigt, spielt der Aspekt Nachhaltigkeit für 73 Prozent der Kunden beim Kauf von Möbeln eine wichtige Rolle.“ Das Ergebnis aus einer Marktstudie von PwC Deutschland.
Daraus resultiert u.a. die Anforderung für einen verantwortlicheren Umgang und der Einsparung von Ressourcen, über langlebigere Produkte mit modularen Eigenschaften und die Möglichkeiten für die Rückführung der einsetzten Materialen für eine Wiederverwendung. Kurzum – für neue Produkte im Sinne der Kreislaufwirtschaft.
Die Umsetzung über neue Ansätze geht bisher nur langsam voran. Die tatsächliche Nachhaltigkeit von bereits als kreislauffähig angebotenen Produkten und Services ist häufig schwer nachvollziehbar bzw. unzureichend transparent belegt.

Was in diesem Zusammenhang fehlt, ist ein zentrales Instrument.
Eine eindeutige Produktkennzeichnung, welche den Umsetzungsgrad der Zirkularität des Produktes innerhalb der definierten Kriterien zeigt und es damit ermöglicht, Produkte innerhalb einer Produktgruppe zu vergleichen.
Über eine strukturierte und vereinheitliche Darstellung würde den Anbietern die Option gegeben, die umgesetzte Nachhaltigkeit der Produkte gegenüber den Nutzer:innen sichtbar, und transparent zu machen.
Gleichermaßen bietet es die Möglichkeit für Produzenten, ihre Geschäftsmodelle zirkulärer auszurichten sowie daraus einen USP und Wettbewerbsvorteil zu generieren.
Dem Punkt gehört Aufmerksamkeit. Vielleicht zukünftig mit einem Score für Circular Furniture.